TiNi24 - Timmendorfer Strand - Niendorf
TiNi24.de Partner aus
Timmendorfer Strand
und Niendorf/Ostsee


Restaurant Filou

Restaurant Filou Timmendorfer Strand

Zwischen Land und Meer das Beste geniessen.
Herzlich Willkommen!

Info




Golf - Ihre Leidenschaft?
Weltweit 20 bis 50%
Green Fee sparen.

Info



Statistik

Besucher gesamt:

10403833
Letzte Woche:
29503
Diese Woche:
17454
Besucher Heute:
1737
Gerade Online:
99


Ihre IP:
18.219.132.200
 
Gratis Newsletter
Tragen Sie sich hier ein!

 

Offener Brief von elf Badeorten zum "Kompromiss" der neuen Bäderregelung in Timmendorfer Strand vorgestellt

Offener Brief

Timmendorfer Strand. Die Badeorte im Kreis Ostholstein wehren sich gemeinsam gegen die zwischen Kirchen und der Landesregierung ausgehandelte neue Bäderregelung. Danach dürfen die Geschäfte nur noch vom 17. Dezember bis zum 8. Januar und vom 15. März bis 31. Oktober am Sonntag geöffnet werden. Für die meisten Orte, die an Ost- und Nordsee vom Tourismus leben, ist die Einschränkung der Ladenöffnung an Sonntagen "eine Katastrophe", wie der Geschäftsführer der Tourismusagentur Lübecker Bucht (TALB), Christian Lackner, sagte. Gemeinsam fordern Bürgermeister, Touristiker und Gewerbetreibende von elf Bädergemeinden in einem Offenen Brief (siehe unten) die Landesregierung auf, die alte Regelung für die Tourismusorte an der Küste weiter bestehen zu lassen.

Auf einer großen Pressekonferenz in Timmendorfer Strand haben Ingeborg Kohler (Bürgermeisterin von Kellenhusen), Mark Burmeister (Bürgermeister Grömitz), Ulrich Dede (Gewerbeverein Grömitz), Katja Lauritzen (Geschäftsführerin OHT), Christian Lackner (TALB), Manfred Wohnrade (Tourismusservice Heiligenhafen), Joachim Nitz (Geschäftsführer der Timmendorfer Strand Niendorf Tourismus GmbH), Hatice Kara (Bürgermeisterin der Gemeinde Timmendorfer Strand), Heinz Meyer (Vorsitzender der Aktivgruppe Timmendorfer Strand), Mike Linder (Aktivgruppe Timmendorfer Strand), Jens Friedländer (Wirtschaftsvereinigung Scharbeutz) und Uwe Kirchhoff (Tourismusdirektor Travemünde) ihren Unmut kundgetan (siehe Foto oben).

"Wir haben nie Probleme mit der Bäderregelung im Ort gehabt, das kann mir auch Pastor Thomas Vogel bestätigen, der auch heute anwesend ist," berichtete Timmendorfer Strands Tourismuschef Joachim Nitz. "Die Tagesgäste kommen gerade am Wochenende, da müssen wir verstärkt für unsere Gäste und Kunden da sein. Der größte Umsatz in den Geschäften wird zudem am Wochenende gemacht. Jetzt haben sie viereinhalb Monate statt eineinhalb Monate sonntags geschlossen." Heinz Meyer von der Aktivgruppe Timmendorfer Strand ergänzt: "Wir reden hier von 16 Sonntagen, das ist der Ursprung wie vor 10 Jahren."

Joachim Nitz weiter: "Die Betriebe können nicht durchziehen und verlieren das umsatzstarke Wochenende. Der Ort war damals tot (bevor es die Bäderregelung gab, Anm. d. Red.), viele haben von November bis Ostern geschlossen gehabt. Wir möchten aber lebendige Orte präsentieren und erlebbar machen - mit Veranstaltungen und Öffnung der Geschäfte am Sonntag." Er betonte ausserdem, dass alle Bürgermeister und Touristiker der vom Tourismus lebenden Orten hinter ihrer Forderung stehen.

Heinz Meyer von der Aktivgruppe Handel & Gewerbe Timmendorfer Strand führt weiter aus: "Die Unterstellung, wir denken nur an unser eigenes Portemonnaie, möchte ich widersprechen. Es geht auch um unsere Arbeitnehmer, die evtl. für fünf Monate zum Arbeitsamt gehen müssen. Das darf es nicht sein, das ist unsozial." Nach Heinz Meyer sind 105 Orte in der Bäderregelung verankert: "Davon gibt es viele, die gar nicht vom Tourismus leben." Die Bäderregelung, so Meyer, ist eingerichtet wurden, um Dienstleistungen an den Urlaubsgast in den Urlaubsorten anzubieten. "Man sollte Orte streichen, die derzeit noch in der Bäderregelung sind, statt Tage und Monate zu streichen."

Ulrich Dede vom Gewerbeverein Grömitz: "Durch die Bäderregelung hat man es geschafft, die Saison in den Orten zu verlängern. Dadurch wurde nicht nur der Einzelhandel, sondern auch Gastronomie, etc. belebt." Und Christian Lackner von der neu gegründeten Tourismus Agentur Lübecker Bucht sagt: "Wir haben gerade einen Kampagnenleiter für die Wintermonate eingestellt. Da frage ich mich auch gerade, warum? Aber er ist jetzt da und wird seine Kampagne auch durchziehen."

Der Timmendorfer Pastor Prof. Thomas Vogel, dessen Satz "Ist der Ort voll, ist auch die Kirche voll!" oft zitiert wird, ist ein Befürworter der Bäderregelung, aber er hat auch Sorgen bei der aktuellen Forderung der Bäderorte: "Meine Sorge ist, dass ich im Moment keinen Spielraum sehe, sondern eher die Gefahr, dass der derzeitige Kompromiss nicht mehr zählt und dass wir die Bäderregelung von Mecklenburg-Vorpommern erhalten oder sogar ganz ohne Bäderregelung leben müssen."

Ingo Muuss aus Niendorf/Ostsee, sprach gleich für drei Gremien: "Die CDU Timmendorfer Strand, der Fremdenverkehrsverein Niendorf/Ostsee und der Kirchengemeinderat der Ev. Kirchengemeinde Niendorf/Ostsee sprechen sich alle für die Beibehaltung der bewährten Bäderregelung aus."

Klemens Kißmann von der WUB Timmendorfer Strand sagte: "Jeder Bürger triffte es hier in der Gemeinde, nicht nur den Einzelhandel. Wir haben sonst keine Einnahmen."

Und Peter Ninnemann (SPD Timmendorfer Strand) gab die Empfehlung aus, Gespräche zu führen, aber nicht zu polarisieren.

Joachim Nickel (Grüne Timmendorfer Strand) sagte am Rande der Pressekonferenz, zu der auch drei TV-Teams erschienen sind: "Man sollte den Kompromiss nicht mit Gewalt, sondern auf leisem Wege versuchen, alles zu klären."

Auch die FDP Timmendorfer Strand hält zur bestehenden Bäderregelung und befürwortete Gespräche. So sagte Ulrich Herrmann: "Ich bin enttäuscht von den Kirchen. Meiner Vorstellung nach sollten die Kirchen heute die Menschen dort abholen, wo sie in der heutigen Gesellschaft leben und nicht mit Verboten arbeiten."

Auch Timmendorfer Strands Bürgermeisterin Hatice Kara (SPD) äusserte sich: "Bei allem Verständnis ist der Kompromiss unter allen rechtlichen Regeln entstanden. Es ist immer besser friedlich eine Lösung zu finden, statt zu klagen. Im Falle einer gerichtlichen Klärung gibt es immer einen Verlierer." Sie sagte aber auch: "Der Kompromiss ist für uns kein Gewinn! Wir haben eine andere, intensivere Betroffenheit und Angst, dass uns Tagesgäste und Urlaubsgäste wegfallen. Wir wünschen uns, dass an einem gemeinsamen Tisch auf unsere Wünsche eingegangen werden."

Christian Lackner von der TALB ergänzt: "Unser Ziel ist es, zur alten Bäderregelung zurückzukommen." Mark Burmeister, Bürgermeister von Grömitz, findet es gut und wichtig, "dass wir, also Tourismus, Politik und Handel, geschlossen dahinter stehen." Das sei bisher einmalig in Ostholstein.

Der Vorsitzende der Aktivgruppe Timmendorfer Strand, Heinz Meyer, sagte abschließend: "Mit diesem Schritt an die Öffentlichkeit möchten wir auf unsere Forderung aufmerksam machen und das erneute Gespräch suchen." Laut Bürgermeisterin Hatice Kara (Timmendorfer Strand) wurde aus Kiel bereits Gesprächsbereitschaft signalisiert.

Lesen Sie weiter unten den "Offenen Brief" und die Pressemitteilungen der Parteien der Gemeinde Timmendorfer Strand ...

Text und Foto: René Kleinschmidt

„Kompromiss Bäderregelung“

Offener Brief


Kirchen vernichten Arbeitsplätze und Lebensqualität

Kein Kompromiss, sondern bittere Niederlage für die Ostseebäder

Durch eine unnötige Klage der Kirchen gegen die jahrelang bewährte Bäderregelung entstand ein sogenannter „Kompromiss“ mit der Landesregierung, der eine Sonntagsschließung von Anfang November bis Mitte März vorsieht (ausgenommen die Weihnachtsferien). Für die ausschließlich vom Tourismus lebenden Ostseebäder ist dies eine Katastrophe und ein Rückschlag in allen Bemühungen, die Orte auch im Winter lebendig zu gestalten. Jetzt droht wie früher eine tote Zeit, denn es muss davon ausgegangen werden, dass die Geschäfte ohne den umsatzstarken Sonntag auch innerhalb der Woche schließen werden. Dieser sogenannte „Kompromiss“ der neuen Bäderregelung reduziert damit unwiderruflich die Wertschöpfung aus der Tourismuswirtschaft für die Gemeinden und ihre Einwohner.

Die Kirchen ließen bei den Verhandlungen, an denen weder die betroffenen Geschäfte noch die Kirchenvertreter der Tourismusorte beteiligt waren, nur die Wahl zwischen Klage und „Kompromiss“ oder anders zwischen schlecht und sehr schlecht. Diese eigentlich kompromisslose, rückgewandte Verhandlungsposition der Kirchen sind wir in Schleswig-Holstein nicht gewohnt. Insbesondere da dieser starre, ideologische Standpunkt auf dem Rücken der Menschen bzw. aller Arbeitnehmer und Einheimischen ausgetragen wird. Das empfinden wir als extrem unsozial und fordern die Kirche auf, sich wieder für den Erhalt von Arbeitsplätzen und für lebendige Urlaubsorte einzusetzen, statt diese zu vernichten. Der Verlust tausender Arbeitsplätze droht, wie bereits in Mecklenburg-Vorpommern nachweislich geschehen. Kommen Sie für die Menschen, die vom Tourismus leben, wieder an den Verhandlungstisch zurück und finden Sie eine gemeinsame Lösung für die Ostseebäder in Schleswig-Holstein!!!

„Durch diesen angeblichen Kompromiss verlieren wir alle! …
Aber am meisten die Kirchen!“

Schreiben Sie bitte Ihre Meinung dazu an:

info@kl.nordkirche.de oder empfang@egv-erzbistum-hh.de

Absender:

- Alle betroffenen Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen
- Alle Touristiker
- Alle Existenzen aus Handel und Gewerbe
- unsere Gäste und Tagesgäste

Aus:
Travemünde, Timmendorfer Strand, Niendorf/Ostsee, Scharbeutz, Haffkrug, Sierksdorf, Neustadt i.H., Grömitz, Kellenhusen, Dahme, Burg a.F., Heiligenhafen, Eckernförde

Pressemitteilungen der Parteien in der Gemeinde Timmendorfer Strand (für den Inhalt sind die jeweiligen Parteien verantwortlich):


Bäderregelung: fauler Kompromiss statt bewährter Praxis - CDU Timmendorfer Strand fordert Beibehaltung bewährter Bäderregelung

Die in einer Nacht- und Nebelaktion erarbeitete und von den Beteiligten selbst als „gelungener Kompromiss“ gefeierte Neufassung der Bäderregelung stößt in den betroffenen Orten auf harsche Kritik.

Der so genannte „Kompromiss“ widerspreche den Zielen der Tourismusentwicklung und gefährde zudem den seit Jahren erfolgreich beschrittenen Weg der Steigerung der Attraktivität und der Verlängerung der Saison in Timmendorfer Strand, kritisiert der Tourismusexperte der Union und Vorsitzende des Tourismusausschusses, Ingo Menke-zum Felde die geplante Neufassung der Bäderregelung: „Nach den Ergebnissen der vorgestern vorgestellten Tourismusanalyse der Stiftung für Zukunftsfragen wird Deutschland auch in diesem Jahr erneut das beliebteste Reiseland und die Ostsee eine der Top-Destination sein. Und was macht Timmendorfer Strand? Wir schließen ab! Das versteht kein Gast.“

Der CDU Ortsverband Timmendorfer Strand spricht sich daher klar für eine Beibehaltung der bewährten Bäderregelung aus, die „einen guten Kompromiss zwischen den Interessen der Gäste, der Einwohner, der Arbeitnehmer und auch der Kirchgänger darstelle“, so der CDU Ortsvorsitzende und Mitglied des Kirchenvorstandes Niendorf, Ingo Muuss.

Die derzeitige Bäderregelung stellt einen ganz wichtigen Baustein für die stets geforderte Saisonverlängerung dar. Nicht nur die Gewerbetreibenden, auch die Kommunen müssen ihre Infrastruktur für Einwohner und Touristen das ganze Jahr über vorhalten und auch finanzieren. Die dafür erforderlichen Gelder lassen sich aber nur dann erwirtschaften, wenn sich Gäste im Ort aufhalten. Hierfür ist es notwendig, den Gästen über das ganze Jahr ein attraktives Angebot zu machen, wozu auch ein Einkaufserlebnis gehört.

Aber nicht nur die allseits gewünschte Saisonverlängerung wird durch den so genannten Kompromiss gefährdet: Unabsehbar sind die Folgen für den Arbeitsmarkt, tausende Arbeitsplätze, nicht nur im Handel, sondern z.B. auch in Gastronomie und Hotellerie sind durch die Neuregelung akut gefährdet. Auch dem Haushalt der Gemeinde drohen nun empfindliche Einschnitte, da durch die beabsichtigten stark eingeschränkten Ladenöffnungszeiten nicht nur die Läden, sondern auch die Geldbörsen der Besucher verschlossen bleiben werden.

„Die fehlenden Steuereinnahmen und auch die fehlenden Umsätze in den nachgelagerten Wertschöpfungsstufen werden empfindliche und für jeden Einwohner spürbare Löcher in den Gemeindehaushalt reißen“ befürchtet der Fraktionsvorsitzende der CDU, Dieter Boeden, der nicht weiß, ob die Gemeinde dann z.B. Sporteinrichtungen oder soziale Angebote wie bisher in gewohntem Umfange weiter vorhalten kann.

Aus diesem Grund habe die CDU-Fraktion in der Sitzung der Gemeindevertretung vom 14.06.2012 den Antrag gestellt, dass sich Bürgermeisterin Kara für die Fortführung der bestehenden Bäderregelung bei der Landesregierung einsetzen solle. Ein Antrag, dem die Gemeindevertretung übrigens einstimmig zugestimmt hat. „Wir sind zuversichtlich, dass wir mit Bürgermeisterin Kara eine Frau an unserer Seite haben, die sich für das Wohlergehen unseres stark touristisch geprägten Ortes einsetzen wird und als zweite Werkleiterin des Kurbetriebes auch um die Bedeutung der Ladenöffnungszeiten für die Gemeinde weiß“, so Boeden weiter.

Für die CDU ist es völlig unverständlich, dass sich Kirchen und Gewerkschaften so vehement gegen die berechtigten Interessen der Gäste, der Einwohner und der Arbeitnehmer stellen.

Die Kirchenfunktionäre sollten sich auf ihre zentrale Aufgabe besinnen und die Interessen der Gläubigen vertreten. Auch wenn es vielleicht kirchenimmanent sei, über den Dingen zu stehen bzw. zu schweben, so hilft doch manchmal der Blick auf den Boden der Realität. Und die Realität besagt, dass mit der jetzigen Regelung eine typische Win-Win Situation geschaffen werden konnte: Die Kirchgänger werden nicht am Kirchgang gehindert, die Wirtschaft schafft Arbeitsplätze und damit Einkommen -auch für die Kommune-, die Orte sind belebt und nicht zuletzt: Dem Gast gefällts.

„Wir fordern die Kirchen- und Gewerkschaftsfunktionäre auf, die bestehende bewährte Bäderregelung beizubehalten und sämtliche Klageabsichten ein für alle mal zu begraben“ stellt Menke-zum Felde abschließend fest.


Die WUB Timmendorfer Strand fordert: „Hände weg von der bestehenden Bäderregelung!“

"Hat der SPD-Wirtschaftsminister die Bädergemeinden verkauft?", mit dieser Frage beginnt eine Pressemitteilung der WUB Timmendorfer Strand, die wir bereits am 5. Februar ungekürzt veröffentlicht haben:

Es ist völlig irrelevant, welche Argumente der SPD-Wirtschaftsminister, die Kirchen oder die Gewerkschaften anführen: Der sogenannte „Kompromiss“ der neuen Bäderregelung reduziert unwiderruflich die Wertschöpfung aus der Tourismuswirtschaft. Die daraus resultierende negative Entwicklung für die Tourismusorte wird noch weiter potenziert durch die drohende Hinterlandanbindung der Fehmarnbeltquerung, entlang der Lübecker Bucht.

Die freiwilligen Leistungen der Gemeinde Timmendorfer Strand, u. a. der ÖPNV nach Hemmelsdorf und zum Bahnhof, der Zuschuss zur Schülerbeförderung, die personelle Ausstattung unserer Schulen mit Schulpädagogen, Schulassistenten und Hausaufgabenhilfe, die Förderung unserer Sportvereine, die Bereitstellung der Sportanlagen (4 Sportplätze und 3 Sporthallen), das Schwimmbad und die Eissporthalle sind in dem jetzigen Umfang für unsere Gemeinde nicht mehr finanzierbar, wenn die Wertschöpfung aus der Tourismuswirtschaft sinkt.

Jeder Zugriff auf die erwirtschafteten Finanzmittel aus der Tourismuswirtschaft trifft den Gemeindehaushalt und damit sofort auch den Lebensnerv unseres Gemeinwesens.

Es werden nicht nur Arbeitsplätze gefährdet und zerstört, es sind Einschränkungen für jeden Bürger unserer Gemeinde vorprogrammiert.


Bäderregelung: SPD Timmendorfer Strand / Niendorf fordert Nachjustierung

Die, von der SPD geführte, neue Landesregierung in Schleswig-Holstein hat am 29. Januar 2013 am Runden Tisch gemeinsam mit den Kirchen, den Kammern, mit den Gewerkschaften und Verbänden einen Kompromiss für eine neue Bäderregelung vereinbart.

Die Schwarz-Gelb geführte Vorgängerregierung war in Fragen der Bäderregelung offenbar handlungs- und entscheidungsunfähig. Das Oberverwaltungsgericht Schleswig sollte für sie die Kastanien aus dem Feuer holen.

Der SPD Ortsverein Timmendorfer Strand/Niendorf hält den jetzt vereinbarten Kompromiss - wie auch die beteiligten Kammern, Gewerkschaften, Verbände und Kirchen - für große Teile der Ostseebäder für akzeptabel.

Dies gilt aber nicht für alle Bäder. Nicht für Timmendorfer Strand/Niendorf und einige andere Bäderorte, die wie unsere Gemeinde auf Tagestouristen, besonders im Herbst und Winter, angewiesen sind.

Timmendorfer Strand/Niendorf und andere Bäder leben zwölf Monat im Jahr vom Tourismus, in den Wintermonaten überwiegend von Tagestouristen, die auch am Sonntag shoppen.

Dieser Tagestourismus hat dazu beigetragen, dass viele Bäder attraktiv und überlebensfähig sind, auch außerhalb der Saison. Deshalb sollte diese Regelung weitestgehend erhalten bleiben.

Die neue Bäderregelung muss bis zum 15. März 2013 konkret ausformuliert sein.

Diese Chance, so Peter Ninnemann, SPD-Ortsvereinsvorsitzender, müssen wir nutzen. Die SPD Timmendorfer Strand / Niendorf fordert daher alle Beteiligten dazu auf, für eine kleine Zahl von Ostseebädern, die ohne eine Sonderregelung gefährdet wären, eine tragfähige Lösungen zu schaffen.


FDP Timmendorfer Strand zur Bäderregelung

Die Auswirkungen des sogenannten Kompromisses zur Bäderregelung auf Schleswig-Holstein werden verheerend sein. Diese Änderung der alten Regelung hat viele Verlierer und keine Gewinner. Eine geringere Attraktivität der Urlaubsdestination hat auch Auswirkungen auf das lokale Gastronomie- und Hotelleriegewerbe. Für einen wesentlichen Teil der Touristen gehört der Sonntagsbummel zum perfekten Urlaub genau so dazu, wie ein gutes Glas Wein und ein leckeres Essen.

Das kann man gut finden oder auch nicht, aber es ist nicht zu ändern. Wenn den Urlaubern der Sonntagseinkauf verwehrt bleibt, werden sie künftig einen Bogen um unser Land machen und ihren Urlaub anderswo verbringen.

Im Hinblick auf die Äußerungen der Kirche, die über den Vorstoß zur Neuregelung der Bäderregelung ihre Freude bekundete, möchte ich darauf hinweisen, dass die Vernichtung von Arbeitsplätzen und Existenzen kein Gebot der christlichen Nächstenliebe ist. Es ist nicht zu erwarten, dass die Kirchenränge sich füllen, wenn die Läden sonntags geschlossen bleiben.

Fatal ist, dass die Dogmatiker suggerieren, man könne die moderne Entwicklung vermeiden. Das ist jedoch ein Irrtum. Merkwürdig kommt mir auch vor, dass von Seiten der Kirche, der SPD, den Grünen keine Forderungen zu hören sind gegen den 24-stündigen Internethandel oder gegen die Tankstellenshops.

Die FDP in Timmendorfer Strand steht voll zu der gültigen Bäderregelung. Die Menschen sollen frei entscheiden dürfen, was sie am Wochenende unternehmen wollen. Da sollen sich die Amtskirche und die Politik heraushalten. Wir haben schon mehr als genug Regeln in Deutschland, die uns einengen. Wir brauchen mehr Gestaltungsmöglichkeiten und nicht etwa neue Schutzwälle um unsere Geschäfte. Und wenn durch diese Lösung zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden, um so besser. Denn dann haben mehr Menschen auch mehr Möglichkeiten, ihr Leben selbst zu bestimmen.

Ich kenne nicht einen Grund, weshalb der Staat am Schlüssel zur Ladentür drehen sollte. Niemand muss länger öffnen, aber jeder soll die Chance bekommen, je nach Region und Branche, seine Marktvorteile zu nutzen. Mehr Service, mehr Flexibilität sind gefragt

Die Arbeitsschutzgesetze für Beschäftigte im Einzelhandel bleiben unangetastet - wie für andere Branchen auch, in denen schon längst zu eher unüblichen Zeiten gearbeitet wird. Wenn die Arbeit und der Service in der Gastronomie, im Transportgewerbe, in der Freizeitbranche und sonst wo zumutbar ist - ganz zu schweigen von Ärzten, Krankenschwestern, Polizisten, Feuerwehrleuten - warum dann nicht im Handel? Ist etwa das Austragen von Zeitungen früh um 5.00 Uhr oder der nächtliche Taxidienst zumutbar - nicht aber die Arbeit im Handel nach 20.00 Uhr?
Wenn dem so wäre, dürfte zumindest kein Gegner der jetzigen Bäderregelung diese Dienstleistungen je in Anspruch nehmen.

An Tankstellen können Sie um Mitternacht ihren gesamten Wochenendbedarf decken und ihre Weihnachtsgeschenke können Sie 24 Stunden lang über Home-Shopping-Sender wie HOT oder QVC bestellen.

Wenn Sie also tatsächlich etwas für den Einzelhandel tun wollen, dann haben Sie jetzt die Gelegenheit dazu. Und zwar nicht mit einem Wust neuer bürokratischer Vorschriften, sondern indem Sie die Handlungsfreiheit des einzelnen Ladenbesitzers erweitern.

Hören Sie auf, so zu tun, als ob mit der Abschaffung des Ladenschlussgesetzes die 24 Stunden Öffnung vorgeschrieben werden soll. Das Gegenteil ist der Fall. Es soll eben gerade nicht mehr vorgeschrieben werden, wer und wann was verkaufen darf.

Diese Freiheit soll vollkommen zu Recht durch arbeitsschutz- und arbeitszeitrechtliche Regelungen sowie durch den Sonn- und Feiertagsschutz begrenzt werden. Mehr Regulierungsbedarf besteht nicht.

Diese neue Freiheit kommt den kleinen Einzelhändlern weitaus mehr entgegen als den immer wieder ins Feld geführten Einkaufszentren auf der grünen Wiese - weil die sogenannten ‚Kleinen‘ die neuen Möglichkeiten viel flexibler umsetzen und damit auf die speziellen Wünsche ihrer Kundschaft eingehen können.“ (Ulrich Herrmann, FDP)

Hinweis der Redaktion: Von den GRÜNEN Timmendorfer Strand liegt uns keine gesonderte Pressemitteilung vor

Ihre Leser-Meinung und Leserbriefe richten Sie bitte per Mail an TiNi24.de ! Wir veröffentlichen Ihre Kommentare gerne bei uns, wenn sie mit Namen, Adresse und Telefonnummer versehen sind! Ihre Adresse und Rufnummern werden nicht veröffentlicht! Für den Inhalt von Leserbriefen und Kommentaren sind ausschließlich die jeweiligen Autoren verantwortlich!

Nachricht vom 12.2.13 18:30

Besuchen Sie auch die Webseiten unserer Werbepartner in Timmendorfer Strand - Niendorf und Umgebung ! 

(c) INSIDE GROUP 2011 | Timmendorfer Strand - Niendorf | Letzte Aktualisierung: Freitag, 26. April 2024

Startseite wählen Favoriten hinzufügen Kontakt Banner Seite empfehlen Impressum AGBs Datenschutzerklärung Red.